Los Andes

Los Andes ist Teil eines Netzwerks privater Naturschutzgebiete, die Wälder am Süd- und Osthang des Vulkans Atitlán schützen. Wichtigster Lebensraum in Los Andes ist Nebelwald zwischen 1400 und 1800 m.

Vogelbeobachtung in Los Andes
Vogelbeobachtung in Los Andes.

Dichte und sehr feuchte Nebelwälder in den atlantischen Bergen sind der Hauptlebensraum des Quetzals in Guatemala. An den Vulkanen entlang der Pazifikküste ist geeigneter Lebensraum selten, aber in Los Andes können Quetzales beobachtet werden. Los Andes war das erste mittelamerikanische Naturschutzgebiet, welches speziell für den Schutz des Quetzals eingerichtet wurde. Seit den 1960er Jahren wurden Bemühungen für den Naturschutz unternommen (Bowes & Allen 1969, LaBastille et al. 1972, LaBastille 1973, 1974, 1976, LaBastille & Pool 1978). Der Wald blieb unberührt und Nistkästen wurden aufgehängt, um den vermuteten Mangel an natürlichen Nisthöhlen auszugleichen. Quetzales brauchen halbverrottete, aufrechtstehende Baumstümpfe für die Anlage ihre Nisthöhlen. Einige Paare haben tatsächlich in den Nistkästen gebrütet. Parkwächter überwachen Nisthöhlen und bevorzugte Fruchtbäume. Ein Versteck in der Nähe eines Fruchtbaumes am Waldrand erlaubt die Beobachtung der Vögel in den Wintermonaten.

Eine Population der Cabanistangare (Tangara cabanisi) wurde in Los Andes im Jahr 2000 entdeckt (M. Centeno in Eisermann & Avendaño 2006). Diese Art ist endemisch in den Bergen entlang der Pazifikküste Guatemalas und Chiapas', Mexiko. Parkwächter haben einige der bevorzugten Nahrungsbäume gefunden, wo Vogelbegeisterte eine gute Chance haben, die Art zu sehen. Weitere endemische Arten des Berglandes des nördlichen Mittelamerikas, die wir während eines kurzen Aufenthaltes im April 2007 beobachtet haben, sind: Schluchtenguan (Penelopina nigra), Blaukehlmotmot (Aspatha gularis), Grünkehlnymphe (Lampornis viridipallens) und Bindentrupial (Icterus maculialatus).

Ein leicht begehbarer Weg von ca. 2,5 km Länge und in der Höhenlage von 1400 bis 1700 m macht den Nebelwald in Los Andes für Naturbeobachter zugänglich. Der Wald entlang des Weges bietet eine interessante Mischung aus Tiefland und Hochlandvogelarten, z.B. beide Arten von Henicorhina-Zaunkönigen (H. leucophrys und H. leucosticta) haben wir während unseres Besuches im April 2007 beobachtet, als auch drei Arten von Motmots: Blaukehlmotmot, Zwergmotmot (Hylomanes momotula) und Blauscheitelmotmot (Momotus momota).

Insgesamt haben wir am 4. April 2007 entlang des Waldweges 59 Arten beobachtet . Die häufigsten Arten waren Finkenbuschtangara (Chlorospingus flavopectus), Augenring-Fliegenstecher (Zimmerius vilissimus), Goldstreif-Waldsänger (Basileuterus belli), Braunrückenklarino (Myadestes occidentalis) und Zwergdrossel (Catharus ustulatus). Andere Arten mit mindestens fünf beobachteten Individuen waren: Tropfenwachtel (Odontophorus guttatus), Schluchtenguan, Jungferntrogon (Trogon collaris), Rotrücken-Zaunkönig (Thryophilus rufalbus), Weißohrammer (Melozone leucotis), Mönchswaldsänger (Cardellina pusilla), Larvenwaldsänger (Myioborus miniatus), Streifentaube ( Geotrygon albifacies), Laucharasari (Aulacorhynchus prasinus), Brillenkreisschnabel (Rhynchocyclus brevirostris), Katharinasittich (Bolborhynchus lineola), Schuppenkehl-Blattspäher (Anabacerthia variegaticeps), Quetzal (Pharomachrus mocinno), Blauscheitelorganist (Chlorophonia occipitalis), Brankopf-Buchammer (Arremon brunneinucha), Blaukappenorganist (Euphonia elegantissima), Abeillekernbeißer (Coccothraustes abeillei), Tropfenbrust-Musendrossel (Catharus dryas), Purpurdegenflügel (Campylopterus hemileucurus) und Einsiedlerzaunkönig (Henicorhina leucophrys). Die bemerkenswerteste Beobachtung war ein Sperberwaldfalke (Micrastur ruficollis), eine seltene Art entlang der pazifischen Gebirgsabdachung Guatemalas, und der erste Nachweis für den Vulkan Atitlán.

Verschiedene Pfade bieten Zugang zu verschiedenen offenen Habitaten in Los Andes, wie Kaffee- und Teeplantage, Macadamia und Quininpflanzungen sowie Sekundärgebüsch, in der Höhenlage von 850 bis 1400 m. Während unseres Besuches im April 2007 haben wir uns auf den oberen Bereich konzentriert, wo folgende Arten häufig waren: Buntschwanz-Degenflügel (Campylopterus rufus), Weißwangenammer (Melozone biarcuata), Kieferntangare () Piranga ludoviciana), Mexikosittich (Aratinga strenua), Hartlaubblaurabe (Cyanocorax melanocyaneus), Cabaniszaunkönig (Cantorchilus modestus), Abttangare (Thraupis abbas), Zwergdrossel (Catharus ustulatus) und Zedernseidenschwanz (Bombycilla cedrorum).

Erreichbarkeit und Unterkunft: Los Andes ist über Santa Barbara via Asphalt- und Erdstraße zugänglich.

Wann ist die beste Zeit für einen Besuch in Los Andes? Ganzjährig. Die Brutzeit der Quetzale erstreckt sich von März bis Juni.

Wie unterstützen Sie Naturschutz und Entwicklung in Los Andes? Als privates Naturschutzgebiet, Los Andes muss die Anforderungen des nationalen Gesetzes für Naturschutzgebiete mit einem selbstragenden Konzept erfüllen. Das Tourismusprogramm bietet nicht nur ein zusätzliches Einkommen, sondern unterstützt auch die Entwicklung eines Umweltbewusstseins in der lokalen Bevölkerung. Insgesamt wohnen 55 Familien in Los Andes, deren Mitglieder werden ausgebildet um Verantwortung im Tourismusprogramm zu übernehmen, z.B. Transporte zum Nebelwald via Allradfahrzeug, Zubereitung von Mahlzeiten, und Führung von Touristen. Dadurch werden alternative Einkommensquellen entwickelt, was die Basis für den langfristigen Schutz des Nebelwaldes ist. Los Andes ist Teil des International Bedeutenden Vogelgebietes Atitlán (IBA GT015), designiert von BirdLife International.

Los Andes Reserve
Riesige Mexikanische Ulme (Ulmus mexicana) im Nebelwald von Los Andes.

News from Los Andes

Azure-rumped Tanager
Azure-rumped Tanager in the canopy of a strangler fig tree in the Los Andes cloud forest.
Quetzal nest box
Nest box with an emergent ornamental plume of an adult male Resplendent Quetzal, incubating the clutch.
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Quellen


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