Motagua-Tal

Das mittlere Motagua-Tal ist das wärmste und trockenste Gebiete Guatemalas und Mittelamerikas. Auf der Windschattenseite der Sierra de las Minas gelegen, erhält das Tal nur wenig Regen. Die Jahresniederschläge erreichen kaum die 500-mm-Marke, bei den hohen Temperaturen gerade genug für eine spärliche Vegetation: Dornenbusch und Trockenwald mit einer 3-5 m hohen Kronenschicht. Charakteristische Pflanzen sind bedornte Sträucher, verschiedene Kaktusarten, inkl. verschiedene Säulenkakteen, und Guayacan-Bäume (Guiacum sanctum).

Lesser Ground-Cuckoo.
Drosselkuckuck.

Mehrere Vogelarten sind auf diese Vegetation spezialisiert, wie Haubenwachtel, Braunscheitelmotmot, Rennkuckuck, Drosselkuckuck, Funkenkehlkolibri, Blaßkehltyrann, Weißzügel-Mückenfänger, Rostschwanzamme und Piroltrupial. Der Brauenmotmot ist eine der auffälligsten Vogelarten. Auch Schwarzkehl- und Tropfentrupial, Zimtkolibri, Elfenbeinsittich, Sperlingstaube, Langschwanzhäher und Rotnacken-Zaunkönig leben im Motagua-Tal. Akazienzaunkönig und Kupfertrogon treten nur lokal auf. Arkansas- und Graukehltyrann überwintern im Gebiet.

Texasnachtschwalben verlassen in der Dämmerung ihre Tagesschlafplätze um über dem Buschland nach Insekten zu jagen. Der Gesang der Braunhals-Nachtschwalbe kann in einigen Gebieten gehört werden, sowie die Rufe von Virginiauhu und Rotgesichteule. Die häufigste Eule des Motagua-Tals ist der Strichelkauz.

Zwei vor wenigen Jahren deklarierte Naturschutzgebiete laden zur Vogelbeobachtung ein, ein Gebiet in der Provinz Zacapa und eins in der Provinz El Progreso. Der Regionalpark Niño Dormido liegt in der Nähe der Kleinstadt Cabañas, 30 km westlich der Stadt Zacapas. Der Park ist 180 ha groß und wurde speziell zum Schutz der Skorpion-Krustenechse (Heloderma horridum) eingerichtet, die im Motagua-Tal Niño Dormido genannt wird. Ein 1,5 km langer Rundweg durchkreuzt Trockenwald und Dornenbusch zwischen 300 und 450 m Höhe. Der Regionalpark Lo de China liegt nur 3 km westlich von Niño Dormido und hat einen Rundweg von 1 km Länge.

Erreichbarkeit und Unterkunft: Zur Zeit müssen alle Besuche vorher bei den Tourismusbüros der Gemeindeverwaltungen angemeldet werden (in Cabañas für den Regionalpark Niño Dormido und in El Jícaro für den Regionalpark Lo de China). Beide Parks sind über eine asphaltierte Straße von Santa Cruz (Zacapa) erreichbar.

Wann ist die beste Zeit für einen Besuch im Motagua-Tal? Ganzjährig.

Wie unterstützen Sie Naturschutz und Entwicklungshilfe im Motagua-Tal? Der Dornenbusch und Trockenwald des Motagua-Tals sind gefährdet durch eine intensive Landnutzung, vor allem Rinderweiden, Fruchtanbau (Honig- und Wassermelone), und durch nicht nachhaltige Nutzung von Feuerholz. Mit ihrem Besuch in den Regionalparks Niño Dormido und Lo de China wird dem natürlichen Lebensraum ein ökonomischer Wert gegeben. Damit helfen Sie, die Einheimischen zu motivieren und für den Schutz dieses Waldes zu interessieren. Die Naturschutzgebiete sind Teil des International Bedeutenden Vogelgebietes Sierra de las Minas - Motagua Important Bird Area (IBA GT012).

Nutting's Flycatcher
Blaßkehltyrann.
Spot-bellied Bobwhite
Haubenwachtel
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