Punta de Manabique
Manabique ist ein Naturschutzgebiet und RAMSAR Feuchtgebiet an der Karibikküste Guatemalas. Mehr als 300 Vogelarten wurden im Gebiet nachgebwiesen, inkl. der vom Aussterben bedrohten Gelbkopfamazone (Amazona oratrix).
Die wichtigsten Lebensraumtypen der Halbinsel Punta de Manabique sind Sumpfwälder, Flussmündungen und Flachgewässer, Gebüsch, Mangroven und Strände. Einige Abschnitte des Waldes sind auf Stegen begehbar, wo mit etwas Glück Tüpfelwollrücken (Thamnophilus atrinucha) und Tropfenstirnbaumsteiger (Xiphorhynchus susurrans) beobachtet werden können, die im östlichen Guatemala und südlichen Belize ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreichen. Die häufigsten Arten im Wald sind Braunschwanzamazilie (Amazilia tzacatl), Graukappenvireo (Hylophilus decurtatus), Streifenkehl-Schattenkolibri (Phaethornis striigularis), Fleckenbrustzaunkönig (Pheugopedius maculipectus), Waldzaunkönig (Henicorhina leucosticta), Säbelpipra (Manacus candei), Kastanienspecht (Celeus castaneus) und Aschkehl-Krummschnabel (Oncostoma cinereigulare).
Die häufigsten Wintergäste sind Magnolienwaldsänger (Setophaga magnolia), Katzenvogel (Dumetella carolinensis), Drosselwaldsänger (Parkesia noveboracensis), und Walddrossel (Hylocichla mustelina). Intensive Zugbewegungen können Anfang Oktober und März bis Mai beobachtet werden. In der gleichen Zeit ist auch Greifvogelzug zu beobachten , inkl. innertropischer Zug des Langschnabelweih (Chondrohierax uncinatus). Im Mai erfolgt ein massiver Durchzug von Nachtfalken (Chordeiles minor).
Im Mangovengürtel kommen Mangrovenvireo (Vireo pallens), Cayenne- (Aramides cajaneus) und Braunkappenralle (A. axillaris), Weißscheiteltaube (Patagioenas leucocephala), und mehrere Reiherarten u.a. Nacktkehl- (Tigrisoma mexicanum) und Krabbenreiher (Nyctanassa violacea), Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius), Mangroven- (Butorides virescens) und Dreifarbenreiher (Egretta tricolor). Punta de Manabique ist durch das Fehlen von großflächigen Nahrungsflächen kein wichtiges Überwinterungsgebiet für Limikolen ist, aber es wurden 25 Arten nachgewiesen, die entlang der Strände und Flussmündungen beobachtet werden können. Gemischte Brutkolonien von Silberreihern (Ardea alba), Amerikanischen Schlangenhalsvögeln (Anhinha anhinga) und Olivenscharben (Phalacrocorax brasilianus) sind von März bis September aktiv.
Erreichbarkeit und Unterkunft: Das Naturschutzgebiet Manabique wird verwaltet von der Naturschutzstiftung Fundary (Fundación Mario Dary). Innerhalb des Schutzgebietes unterhält Fundary eine Biologische Station am Strand von Cabo Tres Puntas, wo Gäste in einfachen Räumen übernachten können. Eine Dusche, Küche, Trinkwasser sind vorhanden. Manabique ist nur per Boot zu erreichen - ca. 30 km von Puerto Barrios.
Wann ist die beste Zeit für einen Besuch in Punta de Manabique? März bis Mai. Diese Monate liegen in der Trockenzeit. Das Meer ist in diesen Monaten normalerweise sehr ruhig, was Vorraussetzung für den Zugang zu den Beobachtungsstellen ist.
Wie unterstützen Sie den Naturschutz in Punta de Manabique? Eine der Aufgaben von Fundary ist die Schaffung von alternativen Einnahmequellen für die lokale Bevölkerung, welche sich hauptsächlich aus Ladinos aus Guatemala, Honduras und Belize zusammensetzt und von der Nutzung der natürlichen Ressourcen, vorwiegend von der Fischerei, lebt. Ungefähr 2000 Personen leben innerhalb des Schutzgebietes. Die Ausbeutung der "Manjua", einer wenige Zentimeter großen Sardinenart, war Jahrzehntelang lukrativ. Entlang der Küste des Golfes von Honduras kam es zu einer Überfischung dieser Schwärme, welche im Flachwasser entlangziehen. Durch ein internationales Abkommen zwischen den Anrainerstaaten muß die Befischung stark reduziert bzw. ganz eingestellt werden. Durch ein Ökotourismusprogramm in Manabique soll der Bevölkerung ein Ausgleich geschaffen werden. Sämtliche Tourismusdienstleistungen in Manabique (Bootstransporte, Mahlzeiten, Übernachtung) werden von der lokalen Bevölkerung übernommen, wodurch Sie direkte Unterstützung leisten. Punta de Manabique ist Teil des International Bedeutenden Vogelgebietes Guatemalan Caribbean Slope (IBA GT011).
